Workshop

In Balance zwischen Authentizität und Professionalität: Eine integrativer Intervention zur Selbstreflexion

Arzt zu sein und als Arzt zu arbeiten sind oft zwei verschiedene Welten. Medizinstudenten sind gefordert, mit beiden Wirklichkeiten zurecht zu kommen. Dabei fehlt es oft an Handlungsvorbildern. Edukation im Bereich Stressmanagement ist dabei nur ein Teil der Lösung. Die Ausbildung eines präventiv wirkenden Kohärenzgefühls (Antonovsky) mittels der notwendigen Selbstreflexion zeigt sich im Medizinstudium als eine gravierende Leerstelle – und damit als ein großes Potenzial. Anhand des Seminarkonzeptes wird gezeigt, wie die theoretische Basis in konkrete Handlungs- und Reflexionserfahrung übersetzt werden kann.

Das Konzept geht von einem philosophisch reflektiertem Verständnis der Körpererfahrung innerhalb der uexküll’schen psychosomatischen Grundlagentheorie aus. Unter dem Horizont der Leiblichkeit nach H. Plessner leiten sich, insbesondere im Hinblick auf den Aspekt des Umganges mit Grenzen, Erkenntnisse zum Menschenbild sowie zum ärztlichen Selbstverständnis ab. Aus diesem werden mittels systematischer Überlegungen praktischen Implikationen abgeleitet.

Grundlegend für den Workshop sind die Konzepte von T. v. Uexküll (Sprechende Medizin), S. Covey (Leitbildarbeit) und D. Schnarch (Four Points of Balance). Die Reihe besteht aus sechs Modulen:

(1) Werte- und Leitbildarbeit

(2) Eigene Grenzen

(3) Emotionale Stabilität im Kontakt

(4) Grenzen im Außen

(5) Selbstmitgefühl und Ressourcen (MSC)

(6) Erstellen eines Leitbildes.

Diese ermöglichen die Exploration der eigenen Motivation, des Selbstanspruches und des Umganges mit (nicht) alltäglichen bio-psycho-sozialen, strukturellen und konzeptuellen Grenzen. Die Intervention setzt bei der körperlichen Erfahrung an, führt darüber zu persönlichen Erkenntnissen und mündet in der Ausarbeitung eines individuellen Wertekompasses. Die dort akkumulierten Handlungsprinzipien dienen zur Selbstverortung im theoretischen Wissen und praktischem Tun. Die Theorie wird mit Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstreflexion und insbesondere bewegungstherapeutischen Ansätzen in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit erfahrbar gemacht.

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